Die Nachfrage nach Energy Drinks ist enorm: Alleine der Marktführer verkaufte in der Schweiz im 2013 120 Millionen Dosen, vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene. Die Getränke sind aber nicht unproblematisch, warnt die Stiftung Sucht Schweiz.
(SSF/Sucht Schweiz/ im.) Energy Drinks versprechen Fun und Leistungsfähigkeit. Doch was ist in diesen Getränken drin, was bewirken sie? Das neue Facsheet von Sucht Schweiz klärt darüber auf. Hauptbestandteile einer 250ml-Dose sind Koffein (rund 80 mg, was ungefähr zwei Tassen Espresso entspricht), 25-30 Gramm Zucker (entspricht 6-9 Würfeln), Taurin (das unter anderem für die schnellere Aufnahme des Zuckers sorgt) und Vitamin B.
Das Suchtrisiko
Kritisch ist der übermässige Konsum. Zu viel Koffein (mehr als 400mg pro Tag) kann zu Schlafstörungen, Angstzuständen und Herzrasen führen. Insbesondere Jugendliche sollten am Tag nicht mehr als 100mg Koffein zu sich nehmen. Eine einzige Dose „Monster“ (500ml) enthält aber bereits 160mg. "Das Risiko besteht, dass sie als Aufputschmittel einen festen Platz im Alltag bekommen, so dass in Leistungssituationen „automatisch“ zu Energy Drinks gegriffen wird, weil es ohne vermeintlich nicht mehr geht", erklärt Präventionsexpertin Louisa Sayad von Sucht Schweiz. "Sie können jedoch weder ein Frühstück ersetzen noch ein Schlafmanko beheben."
Das Gesundheitsrisiko
Auffallend ist der hohe Zuckergehalt der Energy Drinks. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt erwachsenen Personen, nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag zu sich zu nehmen. Alleine mit dem Konsum von zwei Dosen Energy Drinks wird diese Limite überschritten. Eine zu hohe Zuckerzufuhr kann zu Diabetes und Übergewicht führen. Wie bei allen Süssgetränken kann der Zucker schliesslich bei den Zähnen Spuren hinterlassen. Die Drinks enthalten auch viel Säure, welche wiederum den Zahnschmelz angreift.
Das Missbrauchsrisiko
Besonders heikel ist die Mischung von Energy Drinks mit Alkohol: Der Zucker kaschiert die Wirkung des Alkohols, was zu einem übermässigen Alkoholkonsum führen kann. Gleichzeitig putscht das Koffein der Energy Drinks auf und täuscht ebenfalls über den Alkohol hinweg. Konzentration und Reaktion bleiben auf der Strecke; die Risikobereitschaft steigt. Aus Präventionssicht geht der Entscheid des Bundes, seit Januar 2014 Mischgetränke von Alkohol und Energy Drinks zum Verkauf zuzulassen, in die falsche Richtung, so Sucht Schweiz.
Das Factsheet kann gratis heruntergeladen werden.