Die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hält Treue in Partnerschaft und Sexualität für einen hohen Wert. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA), dem Dachverband von Gemeinden und Leitenden in Landes- und Freikirchen in der Deutschschweiz.
71 Prozent der Schweizer Bevölkerung bewerten sowohl die Partnerschaft auf Lebzeiten als auch die sexuelle Treue als wichtig. Eine ebenso deutliche Mehrheit (72 Prozent) hält es auch für möglich, mit der Partnerin oder dem Partner ein Leben lang zusammen zu sein. Zudem bekunden 64 Prozent der Befragten, dass sie auch die dauerhafte sexuelle Treue für möglich halten. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage, welche die Schweizerische Evangelische Allianz beim Forschungsinstitut gfs-zürich in Auftrag gab. Die Resultate sind gestern von gfs-zh veröffentlicht worden.
„Unwichtig“ - nur für wenige
Unwichtig finden die lebenslange Partnerschaft oder die lebenslange sexuelle Treue nur eine kleine Minderheit von 4-7 Prozent. Dazu kommen noch etwa 18-22 Prozent Unentschlossene. Deutlich zeigte die Umfrage, wie gläubige Menschen aus den verschiedenen Glaubensrichtungen die Treue wichtiger finden und auch für möglicher halten als Menschen, die sich als ungläubig bezeichnen.
Weniger Zustimmung bei Jungen
Die Gruppe der jüngeren Menschen äusserte sich bezüglich Wichtigkeit und Möglichkeit von Treue deutlich unsicherer als die über 40-Jährigen. Aber auch sie stehen dem Gedanke von Treue in Partnerschaft und Treue grundsätzlich positiv gegenüber. Auch unter ihnen findet sich nur ein kleiner Prozentsatz, der diese Treue als unwichtig oder unmöglich empfindet. Sehr wichtig finden sie allerdings bei den unter 40-jährigen nur 20 Prozent, während die Zustimmung bei Personen über 65 Jahren bei 62 Prozent (Lebenslange Partnerschaft) bzw. 49 Prozent (sexuelle Treue) liegt.
Entscheidend bei der Beurteilung von Treue in Partnerschaft und Sexualität ist auch die persönliche Situation. Während sie bei Verwittweten bei 78 Prozent liegt, halten sie noch 45 Prozent der Verheirateten für sehr wichtig. Bei den Ledigen liegt die Zustimmungsrate noch bei 16 Prozent und bei Personen im Konkubinat bei 15 Prozent. "Die Ehe scheint demnach das Commitment zu stärken", folgert gfs-zürich.
Engagement für stabile Partnerschaften
Die SEA ist sich bewusst, dass der Wunsch nach Treue nur ein Teil der Realität ist. Auf der anderen Seite stehe die grosse Zahl der Partnerschaften, die auseinanderbrechen und die für die Betroffenen und ihre Familien oft leidvolle Erfahrungen sind. Sie setzt sich darum zusammen mit christlichen Werken und Kirchgemeinden dafür ein, dass langjährige und erfüllende Partnerschaft gelingt.
In der SEA-Arbeitsgemeinschaft „Forum Ehe+Familie (FEF)" sind zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen miteinander verbunden, welche mit ihren vielseitigen Angeboten die Partnerschaft fördern und in Krisen Unterstützung leisten. Zudem organisiert das FEF Kongresse, an dem brisante Themen aufgegriffen werden.