Anlässlich des Welttags zur Beseitigung der Armut am 17. Oktober publiziert das Nationale Programm gegen Armut zwei Leitfäden zur Stärkung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in armutsbetroffene Familien.
(SSF/PD/im.) Kinder aus sozial benachteiligten Familien haben deutlich bessere Chancen auf einen guten Bildungs- und Berufsabschluss, wenn sie angemessen in ihrer Entwicklung gefördert und ihre Familien gezielt unterstützt werden. Um Massnahmen zu diesem Zweck einzuleiten, hat das Armutsprogramm des Bundes heute einen Forschungsbericht und zwei Leitfäden publiziert. Es hat sich gezeigt, dass das Ende der Sekundarstufe I für viele Schüler eine zentrale Weichenstellung bedeutet. Es entscheidet sich in dieser Phase, ob der Einstieg in die Berufswelt gelingt oder nicht. Die Förderung muss jedoch schon früh beginnen. Dabei spielen auch die Eltern eine entscheidende Rolle. Sie sollen daher ebenfalls in das Programm einbezogen werden. Nebst einer Studie wurden dazu zwei Leitfäden vorgestellt.
Armutsgefährdete Kinder früh fördern ...
Der erste Leitfaden enthält 11 Good-Practice-Kriterien sowie eine Checkliste, um wirksame Angebote der frühen Förderung zu konzipieren, aufzubauen, zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Denn es hat sich gezeigt, dass unterprivilegierte Kinder bereits früh erfasst und gefördert werden müssen, damit die Schule gelingt.
...und ihre Eltern einbeziehen
Der zweite Leitfaden «Die Begleitung und Unterstützung sozial benachteiligter Eltern bei der Berufswahl ihrer Kinder» richtet das Augenmerk auf die Rolle sozial benachteiligter Eltern im Berufswahlprozess ihrer Kinder und auf ihren Unterstützungsbedarf. Er soll verantwortliche Fachpersonen und Entscheidungsträger im Bildungs- und Sozialbereich bei der Verbesserung bestehender oder Entwicklung neuer Angebote als Planungsinstrument dienen.
Pilot- und Modellprojekte werden unterstützt
Das Nationale Programm gegen Armut leistet zudem finanzielle Beiträge an Pilot- und Modellprojekte sowie Forschungsprojekte und Evaluationen, die geeignet sind, Impulse zur Weiterentwicklung der Armutsprävention im Bereich Bildungschancen zu geben. Im Rahmen eines Treffens tauschen sich heute (17.10.16) die Träger der rund 30 geförderten Projekte aus der ganzen Schweiz in Bern aus.
Der Welttag zur Beseitigung von Armut wurde im Jahr 1992 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen.
Zur Studie und zu den Leitfäden sowie weiteren Infos zum Nationalen Programm Armutsbekämpfung